greater form will kinder und jugendliche ermächtigen, selbstbestimmt verantwortung für sich als teil ihres lebensraums zu übernehmen.

hierfür erschaffen wir seit 2015 situationen für ästhetisches forschen und handeln in leipzig grünau.

unser langfristiges anliegen ist die praktische erforschung einer teilhabebasierten lokalen kulturellen produktion mit den kids der großwohnsiedlung. damit wollen wir ihnen ermöglichen, als selbstbestimmte kulturelle akteur*innen ihren anliegen sichtbarkeit zu verschaffen.

greater form ist eine projektgruppe des giro e.v. – sind lina ruske & philipp rödel, in kooperation mit verschiedenen praktiker*innen. unsere arbeit verstehen und gestalten wir als experimentelle praxis – zwischen verschiedenen disziplinen und kontexten.

wir denken, nur wenn wir den kids von anfang an die übernahme von verantwortung aktiv ermöglichen, kann selbstbestimmung für sie wirklich erfahrbar und somit erlernbar werden. die basis dafür ist vertrauen.

in den projekten, in denen wir bisher mit den grünauer kids forschen durften, konnten wir unseren arbeitsansatz entwickeln und kennenlernen, was sie begeistert, beschäftigt und auch belastet. unser kontinuierliches und langfristiges anliegen ist es, gemeinsam mit ihnen möglichkeiten der kulturellen mitgestaltung des öffentlichen raums von grünau zu erforschen und zu erproben. die herausbildung der hierfür wichtigen kompetenzen wird durch ästhetisches forschen und handeln – für uns, die künstlerische auseinandersetzung mit sich als teil des eigenen lebensraums – befördert.

zentrales anliegen unserer praxis ist die selbstbestimmte produktion von sinn und bedeutung durch die kids. wir gestalten unsere projekte als offene angebote, d.h. die kids können selbst entscheiden wann und wie sie sich beteiligen wollen. dabei arbeiten wir möglichst prozessoffen bzw. entwickeln die formen und inhalte ausgehend von ihren bedürfnissen, interessen und lebenserfahrungen. dadurch konnten wir unterschiedlichste kids mit diversen hintergründen erreichen und längerfristig einbinden – vor allem auch jene, die in der regel kaum zugang zu kultureller bildung finden. da teilhabe kein einseitiger prozess sein kann, ist uns außerdem die aktive konfrontation und zusammenarbeit mit erwachsenen ein wichtiges anliegen.

grünau, eine der größten großwohnsiedlungen deutschlands, hat sich im schatten seines zweifelhaften images in den letzten drei jahren zu einem der diversesten stadtteile leipzigs entwickelt. hier leben unterschiedlichste menschen mit vielfältigen hintergründen, erfahrungen und fähigkeiten.

auch aufgrund seiner städtebaulichen eigenschaften hat grünau gute voraussetzungen, beispielhaft für leipzig als eine wachsende großstadt in einer zusammenwachsenden welt zu werden. wofür es dabei in zukunft stehen wird, ist noch offen und wird auch daran liegen, wie wertschätzend den vorhandenen möglichkeiten – und damit verbundenen herausforderungen – begegnet wird. vor diesem hintergrund gestalten wir unser engagement im stadtteil.